„Es gibt da ein paar engagierte Frauen, die möchten etwas für Mädchen in Not tun – mit diesen Worten sprach mich vor 25 Jahren die damalige Oberbürgermeisterin Bärbel Diekmann an. Dann fragte sie, ob die evangelische Jugendhilfe Godesheim nicht mit den Damen kooperieren wolle. Und das haben wir getan. Seither gibt es das Mädchenhaus und seither arbeiten wir sehr konstruktiv mit dem Verein zusammen“, berichtete Dr. Klaus Graf, Geschäftsführer der Jugendhilfe, auf der 25-Jahr-Feier des Vereins Mädchenhaus Ende Juni über die Anfänge. Als Dank für das ehrenamtliche Engagement richtete sein Haus eine kleine, aber festliche Feier aus. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Bonner Band Caju (https://www.cayu.art/), die zugleich den Reinerlös ihrer ersten CD dem Verein Mädchenhaus spendet.

In ihrer Rede dankte Vorsitzende Renate Hendricks zunächst ihren Vorgängerinnen Gisela Mirow und Bitten Stuhlmann-Laeisz, bevor sie auf die Vereinsentwicklung einging: Die Mitglieder engagieren sich inzwischen mit Spenden und Sachleistungen sowohl für die Zufluchtsstätte als auch für junge Migrantinnen, die mit ihren Kindern in einem Mutter-Kind-Heim betreut werden. Daneben engagieren sie sich in einem Straßenkinderprojekt. „All‘ diese Arbeit konnte aber nur geleistet werden, weil viele Spender uns unterstützt haben. Dadurch ist es möglich, den Mädchen sowohl Hilfe und Selbstvertrauen zu geben, als auch Bildung“, führte Renate Hendricks aus. So haben in jüngster Zeit unter anderem Großspenden der Lions Club Bonn-Godesberg und der Zonta Club Bonn dazu beigetragen, dass je eine Lehrerin für die Zuflucht, das Mutter-Kind-Heim und die Straßenmädchen bezahlt werden können. Mit Erfolg: Eine der Lehrerinnen lebte früher selbst auf der Straße. Eines der aktuell betreuten Mädchen erlangte vor kurzem den Realschulabschluss mit einem Notendurchschnitt von 1,8. Entsprechend erfreut zeigte sich daher auch Ursula Brohl-Sowa, Schirmherrin des Vereins Mädchenhaus Bonn: „Das Mädchenhaus ist eine unverzichtbare Zufluchtsstätte als Teil der Kinder- und Jugendhilfe und hat sich in Bonn fest etabliert und bewährt. Jedes Mädchen, das durch das Mädchenhaus Halt, Sicherheit und Entwicklungsmöglichkeiten bekommt, ist für uns Freude und Ansporn, die nächsten 25 Jahre in Angriff zu nehmen.“